history of Westphalia

Geschichte Westfalens

Westfalen ist bekannt für den Westfälischen Frieden von 1648, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, da die beiden Verträge in Münster und Osnabrück unterzeichnet wurden.

Es gehört zu den Regionen, die seit dem frühen Mittelalter an allen deutschen Staatsgebilden beteiligt waren: dem Heiligen Römischen Reich, dem Rheinbund, dem Deutschen Bund, dem Norddeutschen Bund, dem Deutschen Reich, der Weimarer Republik und dem nationalsozialistischen Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Teil der britischen Besatzungszone, die sich 1947 mit der amerikanischen Zone zur Bizone und 1948 mit der französischen Zone zur Trizone zusammenschloss. Die heutige Bundesrepublik Deutschland wurde auf diesen Gebieten gegründet, wodurch Westfalen ein Teil Westdeutschlands wurde. Seit 1990 ist es ein Teil des vereinigten Deutschlands.

Römische Invasion

Um 1 n. Chr. gab es zahlreiche Einfälle in Westfalen und vielleicht sogar einige dauerhafte römische oder romanisierte Siedlungen. Die Schlacht im Teutoburger Wald fand in der Nähe von Osnabrück statt, das zu dieser Zeit ein Siedlungsplatz der Westfalen war, die zum germanischen Stamm der Sachsen gehörten. Einige der Stämme, die in dieser Schlacht kämpften, stammten aus dem Gebiet von Westfalen.

Karl der Große

Es wird angenommen, dass Karl der Große viel Zeit in Paderborn und den umliegenden Gebieten verbracht hat. Auch seine Sachsenkriege fanden zum Teil in dem Gebiet statt, das man heute als Westfalen bezeichnet. Volkstümliche Legenden verbinden seinen Widersacher Widukind mit Orten in der Nähe von Detmold, Bielefeld, Lemgo, Osnabrück und anderen Orten Westfalens. Widukind wurde in Enger begraben, um das sich ebenfalls eine Legende rankt.

Das Mittelalter

Zusammen mit Ostfalen, Angria und Nordalbingia war Westfalen (Westfalahi) ursprünglich ein Bezirk des Herzogtums Sachsen. Damals lagen große Teile seines Territoriums im Norden auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsens. Nach der Absetzung des sächsischen Herzogs Heinrich des Löwen im Jahr 1180 und der anschließenden Verkleinerung des Herzogtums wurde Westfalen von Kaiser Barbarossa zum eigenständigen Herzogtum erhoben. Das Herzogtum Westfalen umfasste nur ein kleines Gebiet südlich der Lippe.

Das heutige Westfalen war Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Kreises des Heiligen Römischen Reiches, der Gebiete in Niederlothringen, Friesland und Teile des ehemaligen Herzogtums Sachsen umfasste.

Frühe Neuzeit

Infolge der protestantischen Reformation gab es in Westfalen keine dominierende Religion mehr. Der römische Katholizismus und das Luthertum standen relativ gleichberechtigt nebeneinander. Das Luthertum war in den östlichen und nördlichen Teilen mit zahlreichen Freikirchen stark vertreten. Münster und vor allem Paderborn galten als katholisch. Osnabrück war fast gleichmäßig zwischen Katholizismus und Protestantismus aufgeteilt.

Teile Westfalens kamen im 17. und 18. Jahrhundert unter brandenburgisch-preußische Kontrolle, der größte Teil blieb jedoch durch Herzogtümer und andere feudale Herrschaftsbereiche geteilt. Der Westfälische Friede von 1648, der in Münster und Osnabrück unterzeichnet wurde, beendete den Dreißigjährigen Krieg. Das aus diesem Vertrag resultierende Konzept der nationalstaatlichen Souveränität wurde als „Westfälische Souveränität“ bekannt.

Prussia

Nach der Niederlage der preußischen Armee gegen die Franzosen in der Schlacht von Jena-Auerstedt wurde der östlichste Teil des heutigen Westfalens durch den Vertrag von Tilsit im Jahr 1807 Teil des französischen Klientelkönigreichs Westfalen, bis dieses 1813 von den Russen aufgelöst wurde. Dieser Staat teilte zwar seinen Namen mit der historischen Region, umfasste aber nur einen relativ kleinen Teil Westfalens, sondern bestand hauptsächlich aus hessischen und ostfälischen Gebieten.

Im Anschluss an den Wiener Kongress erhielt Preußen einen großen Teil der westfälischen Gebiete und schuf 1815 die Provinz Westphalen. Nachdem 1816 das ehemalige Herzogtum Westfalen und die Grafschaften Wittgenstein und 1851 das Kondominium Lippstadt der Provinz beigetreten waren, hatte Westfalen seine moderne territoriale Gestalt erhalten.

Im Jahr 1816 wurden die Regierungsbezirke Arnsberg, Minden und Münster gebildet.

Das moderne Westfalen

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 von der britischen Militärregierung aus der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen und der nördlichen Hälfte der ehemaligen preußischen Rheinprovinz das heutige Bundesland Nordrhein-Westfalen geschaffen. Die alten Regierungsbezirke von 1816 blieben bestehen. Als 1947 der ehemalige Freistaat Lippe mit seiner Hauptstadt Detmold zu Nordrhein-Westfalen kam, wurde der „Regierungsbezirk Minden“ um dieses Gebiet vergrößert und in „Regierungsbezirk Detmold“ umbenannt. Insgesamt ist Nordrhein-Westfalen in fünf Regierungsbezirke untergliedert. Westfalen besteht heute aus den alten Regierungsbezirken Arnsberg und Münster und dem Regierungsbezirk Detmold, mit Ausnahme des Kreises Lippe, der eine eigene historische Region und ein Landesteil von Nordrhein-Westfalen ist. Die Einwohner der Region bezeichnen sich selbst als Westfalen und ihre Heimatregion als Westfalen, obwohl es keine Verwaltungseinheit mit diesem Namen gibt.

Burg Ohsen

Im Dorfe Ohsen sollte eine weitere Burg der Eversteiner entstehen. Die Grafen mußten aber den halb fertigen, vielleicht aus dem Zustand der Planung kaum herausgekommenen Bau den Erzbischöfen von Köln überlassen.
Diese wollten dem „Herzogtum Westfalen und Enger“ mit der Weser eine sichtbare Grenze geben.
Aus dem Burgbau im Dorfe wurde also nichts. Die Grafen verlegten den Bau der Burg auf die Insel Lewenwerder im Weserstrom, gegenüber von Ohsen. Hier gab es die nächsten Probleme.
Die welfischen Nachbarn pochten als Herzöge auf ihr alleiniges Befestigungsrecht und erhoben Widerspruch.
Graf Hermann von Everstein und die Herzöge Otto und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg einigten sich auf folgende Lösung:
„Graf Hermann baut eine Burg und wenn die Herzöge nach 5 Jahren bescheid geben und 200 Mark bezahlen, dann übernehmen diese die Hälfte der Burg nach 6 Jahren.“
Als die sechs Jahre herum waren, traten die Herzöge den Mitbesitz an und gaben ihren Anteil den Todfeinden der Eversteiner, den Edelherren von Homburg. Die ewige Fehde zwischen den Familien herrschte seit dem Jahre 1227, als ein Eversteiner einen Homburger erschlagen/ermordet hatte. Somit hatten die Eversteiner auf dem Lewenwerder wieder ausgespielt.
Die Burg ist nach alter Weise der Eversteiner zweiteilig gebaut. Bei dem Bau wurde auf jeglichen Schmuck, auf alles Geschnörkel und Getue, verzichtet. Die grandiose Einfachheit der beiden lapidaren, vierkantigen Türme, ihre Proportionen, ihr Mauerwerk und die gequarderten Ecken machen sprachlos.
Den kleinen Turm nennen die Leute „Das Gefängnis“ oder „Das schwarze Laster“. In seinem Inneren führt eine schmale Treppe in eine Gefängniszelle. Über dem Eingang las der Bösewicht die Mahnung „Verabscheue das schwarze Laster“.